Der Protolis-Leitfaden zum Spritzgießen

In diesem Leitfaden finden Sie umfassende Anweisungen zum Kompressionsformen, einer weit verbreiteten Methode zur Herstellung präziser, hochwertiger Gummikomponenten.

Methodentyp

Häufige Anwendungen und Sektoren

Das Formpressen von Gummi wird in zahlreichen Industriezweigen eingesetzt, in denen mechanische und chemische Beständigkeit sowie Elastizität gefragt sind. Es eignet sich besonders für die Produktion kleiner bis mittlerer Stückzahlen oder für die Verarbeitung anspruchsvoller Elastomere. Nachstehend finden Sie eine Übersicht über die Verwendung dieses Verfahrens in verschiedenen Branchen sowie typische Anwendungsbeispiele.

Automobilindustrie

Im Automobilbau ist das Formpressen ein gängiges Verfahren für Teile, die Vibrationen absorbieren oder aggressiven Flüssigkeiten und Temperaturwechseln standhalten müssen. Häufig wird das Verfahren für dickere Profilteile gewählt oder für Konstruktionen, die keine aufwendigen Formen erfordern.

Abbildung 1: Gummiformteile für die Automobilindustrie

  • Dichtungen und Dichtungsringe: für Türen, Motoren, Flüssigkeits- und Hydrauliksysteme, bei denen Öl- und Kraftstoffbeständigkeit wichtig ist
  • Buchsen und Halterungen: zur Schwingungsdämpfung und Verschleißminderung in Aufhängungssystemen
  • Ösen und Stopfen: zum Schutz von Kabeln und Schläuchen an Karosseriedurchführungen
  • Dickwandige Bauteile: oft eher für das Formpressen als für das Spritzgießen geeignet

Industrieanlagen

Bei Geräten und Maschinen, insbesondere in rauen oder korrosiven Umgebungen, bieten formgepresste Gummiteile Flexibilität, Schwingungsdämpfung und Verschleißfestigkeit. Viele Bauteile werden in begrenzten Stückzahlen hergestellt, müssen aber dennoch eine gleichbleibend hohe Funktionstüchtigkeit bieten.

Abbildung 2: Teile von Industriemaschinen

  • Bälge und Membranen: Lassen Bewegung zu und dichten gleichzeitig gegen Staub, Öl oder Druck ab
  • Stoßabsorbierende Füße und Vibrationsdämpfer: Stützvorrichtungen in dynamischen Bereichen
  • Verkleidungen und Stoßfänger: Schutz mechanischer Komponenten vor Kontakt oder Stößeinwirkung
  • Kleine bis mittelgroße Stückzahlen: wo lange Werkzeugstandzeiten und einfache Ausführung gefragt sind

Elektrik und Elektronik

Das Formpressen eignet sich gut für Gummiteile, die thermische Stabilität, Isolation und Dichtheit gegenüber Umwelteinflüssen darstellen. Für kleine Stückzahlen oder Sonderanfertigungen ist es nach wie vor eine praktische und effiziente Methode.

Abbildung 3: Formgepresste Elektroisolatoren

  • Kabelmuffen und Zugentlastungen: Schutz der Kabel vor mechanischer Beanspruchung
  • Isolatoren: bieten eine elektrische Isolierung und einen Schutz vor extremen Temperaturen
  • Dichtungen: für Steckverbinder oder Gehäuse, die Feuchtigkeit, Staub oder Vibrationen ausgesetzt sind
  • Silikon- und EPDM-Komponenten: werden häufig aufgrund ihrer flammhemmenden und isolierenden Eigenschaften verwendet

Medizin- und Labortechnik

Im Medizin- und Laborbereich bestehen oft besondere Anforderungen an biokompatible, sterilisierbare und flexible Bauelemente. Das Formpressverfahren von für den Einsatz im medizinischen oder biotechnischen Bereich zugelassenen Silikonen und anderen Elastomeren unterstützt die Prototypenentwicklung und die Produktion kleiner Stückzahlen vor der Serienfertigung.

Abbildung 4: Gummiformteile für medizinische Zwecke

  • Ventilkomponenten und Dichtungen: zur Verwendung in Atemschutzgeräten oder Gerätschaften zur Flüssigkeitsregelung
  • Flexible Silikongehäuse: für Überwachungs- oder Diagnosegeräte
  • Prototypenteile: Das Formpressverfahren ist eine effektive und effiziente Methode zur Herstellung von LSR-Teilen (Liquid Silicone Rubber) in geringen Stückzahlen und eignet sich daher ideal für die frühzeitige Designvalidierung vor dem Wechsel zum Großserienformpressen.

Agrarwirtschaft und Bauwesen

Diese Branchen verlangen robuste, für den Einsatz im Freien geeignete Komponenten, die Schlamm, Wasser, UV-Strahlung und physikalischen Belastungen standhalten. Das Formpressen von Gummiteilen eignet sich hervorragend für die Herstellung zuverlässiger Komponenten für raue Arbeitsumgebungen.

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Abbildung 5: Formgepresste O-Ringe

  • Schutzkappen und Gehäuse: zur Abschirmung von Gelenken, Verbindungen oder Elektronik
  • Flexible Kupplungen und Auflagen: Stoßdämpfung in Kraftmaschinen oder Arbeitsgeräten
  • Witterungsbeständige Gummielemente: wo Abriebfestigkeit und Alterungsbeständigkeit Priorität haben

Lifestyle- und Konsumprodukte

Selbst bei Konsumgütern findet das Formpressen von Elastomeren überall dort Anwendung, wo haptische Eigenschaften, Komfort oder weiche Kontaktflächen gefragt sind. Dabei handelt es sich häufig um kleinere Serien oder Nischenprodukte, bei denen sich die Investition in komplexe Werkzeuge nicht lohnt.

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Abbildung 6: Uhrenarmbänder aus Kautschuk

  • Griffe und Soft-Touch-Pads: in Werkzeugen, Haushalts- oder Elektronikgeräten
  • Am Körper getragene Komponenten: wie Armbänder, Polster oder Fußpads
  • Ergonomisches Accessoire: wo sich Funktion und Komfort ergänzen

Erkunden Sie das Thema Formpressen in weiteren Kapiteln:

Was ist Formpressen?

Ablauf des Formpressens

Vorteile und Grenzen des Formpressens

Formpressverfahren für Prototypen und die Kleinserienfertigung

Vergleich mit anderen Technologien

Werkstoffe für das Formpressen

Technischer Support für das Formpressen

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